
Steckbrief
Ralf Zimmermann
Einrichtungsleitung
Mutter/Vater-Kind Betreuung
So lange bin ich schon dabei
Ich bin seit Februar 2023 in der Mutter/Vater-Kind Betreuung. Ich hatte mich damals direkt auf die Leitungsposition beworben, da ich etwas Neues ausprobieren wollte, anstatt immer zu 100 % direkt in der Betreuung zu arbeiten. Da war die Leitungsposition für mich ein sehr guter Schritt.
Meine Qualifikationen
Ich habe Soziologie und Erziehungswissenschaften, damals noch im Magister, studiert. Direkt nach meinem Abschluss kam ich 2011 ins Unternehmen und war dann erstmal für mehrere Jahre Betreuer in der Verselbstständigungsgruppe „Distel“, wo ich Jugendliche ab 14 Jahren bis zur Volljährigkeit begleitet habe. Im Jahr 2016 wechselte ich in eine andere Gruppe, wo ich bis Januar 2023 als pädagogische Fachkraft und auch als stellvertretende Leitung angestellt war. Als ich dann hörte, dass hier in der Mutter/Vater-Kind Betreuung die Stelle der Einrichtungsleitung frei wird, hatte ich Lust auf diesen Tapetenwechsel.
Das motiviert mich für meine Arbeit
Generell motiviert es mich, den KlientInnen helfen zu können. Auch mein Team motiviert mich, jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Für meinen Wechsel in die Mutter/Vater-Kind Betreuung gab es mehrere Beweggründe. Einerseits wollte ich aus eigenen familiären Gründen aus dem Schichtdienst raus. In anderen Worten: Die Arbeitszeiten waren attraktiver. Dazu kam auch, dass mich dieses Leitungsthema sehr motiviert und gereizt hat. In meiner vorherigen Position als Stellvertretung habe ich bereits gemerkt, dass mir Leitung Spaß macht. Man kann einerseits den KlientInnen in der Betreuung helfen, man hat aber eben auch mehr die Möglichkeit, selbst mitzugestalten und seine eigenen Ideen umzusetzen. Hinzu kam, dass ich viele Jahre nur Verselbstständigung gemacht habe. Die Arbeit in der Mutter/Vater-Kind Betreuung war für mich eine neue Herausforderung. Auch wenn ich vorher wirklich ein bisschen Bammel davor hatte, viel mit Säuglingen und Kleinkindern zu arbeiten, war es im Nachhinein die richtige Entscheidung. Denn die Arbeit mit den KlientInnen und auch mit den kleinen Kindern macht unglaublich Spaß.
So erlebe ich die Zusammenarbeit mit den Kindern, Jugendlichen und Familien
Ich habe als Leitung natürlich viele administrative Aufgaben und bin nicht so tief im Betreuungsgeschehen wie meine KollegInnen. Dennoch ist es herausfordernd, weil wir ja auch immer von einem bestimmten Zwangskontext sprechen. Die Leute sind nicht oder in den seltensten Fällen wirklich freiwillig hier. Aber wenn man es schafft, eine Beziehung zu den KlientInnen aufzubauen und sie mit ihren Schicksalen, ihren Eigenarten und ihren Bedarfen zu akzeptieren lernt, erlebt man sehr viele schöne Momente. Man sieht, wie sie Fortschritte machen und Hilfestellungen annehmen. Irgendwann fängt man an, mit den Müttern und Vätern rumzuschäkern. Und gerade auch wenn man die Entwicklung der Kinder sieht – wie schnell das teilweise geht, wie wissbegierig und neugierig sie sind: Es ist immer wieder unglaublich schön zu beobachten, wie die Kleinen durchs Haus flitzen und sich weiterentwickeln.
Das schätze ich an meinem Team
Was mein Team auszeichnet, ist die Bereitschaft, mehr zu machen und über das Konzept hinauszugehen. Die Kolleginnen und Kollegen sind immer bereit, weiterzudenken und über den Tellerrand zu schauen. Sie überlegen, was unsere KlientInnen brauchen, um gute Eltern sein zu können. Diese gegenseitige Unterstützung, sowohl innerhalb des Teams als auch den pädagogischen Rahmen betreffend, schätze ich sehr.
Mir persönlich ist es tatsächlich auch ein großes Anliegen, weniger die Autorität im Team zu sein. Ich mag die Vorstellung des kooperativen Führungsstils. Ich sehe mich als Teil des Teams und Schnittstelle zur Geschäftsführung. Nichtsdestotrotz weiß ich, welche Aufgabe mir zukommt. Das bedeutet nicht, dass ich über meinem Team stehe, sondern wir versuchen, alle Entscheidungen – sowohl konzeptioneller, räumlicher als auch inhaltlicher Natur – im Team zu entscheiden. Natürlich habe ich meine Vorstellungen, die ich auch einbringe, aber das Team entscheidet mit. Das ist mir sehr wichtig. In meiner Arbeit verfolge ich das Motto „Reden löst Probleme“. Wir kommunizieren sehr viel und sehr offen, ehrlich und transparent. Auch wenn es manchmal weh tut, aber Reden löst Probleme.
Meine Arbeit in drei Worten
Definitiv herausfordernd. Ich kann es nur umschreiben, weil mir dafür kein passendes Schlagwort einfällt. Jeden Tag passiert etwas Neues, obwohl man vermeintlich immer das Gleiche tut. Und das ist schön. Es ist immer herausfordernd und eine wirkliche Planung gibt es nicht, nur im Groben.
So kann ich nach der Arbeit am besten abschalten
Ich mache tatsächlich relativ viel nach der Arbeit. Wenn ich frei habe, dann dreht sich meine Freizeit hauptsächlich um Motorräder. Ich interessiere mich für alles, was mit Motorrädern zu tun hat, sei es das Fahren selbst, am Motorrad rumzuschrauben oder Videos zum Motorradfahren zu machen. Und natürlich verbringe ich auch sehr gerne Zeit mit meinem Kind, was mir sehr viel Freude bereitet. Das ist quasi so ein Wechsel: Ich mache viel mit meinem Sohn, wenn er die Woche bei mir ist. Und die andere Hälfte meiner Freizeit verbringe ich möglichst viel mit meinem Motorrad: Fahren, Urlaube planen, Routen austüfteln, mich zum Thema weiterbilden.