Erziehungsfach-stelle
Jembke
Individuelle Hilfe für ein Kind mit erhöhtem Unterstützungsbedarf

Die Erziehungsfachstelle
in Jembke ist ein Angebot der stationären Jugendhilfe nach § 27, 2 SGB VIII, insbesondere in Verbindung mit § 35a SGB VIII. Die Einrichtung bietet einen Platz für die individuelle Betreuung eines Kindes, das nicht zuhause leben kann und nicht in Gruppen integrierbar ist. Unser Ziel ist es, einen stabilen und fördernden Lebensort zu bieten, bis eine tragfähige Zukunftsperspektive entwickelt ist.
![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Für wen ist dieses Angebot gedacht?
Aufgenommen werden Kinder, die einen sehr kleinen und überschaubaren Rahmen brauchen. Zumeist haben sie bereits mehrere Helfersysteme kennengelernt, hatten mehrere Betreuer- und Ortswechsel und erlebten ggf. bereits einen oder mehrere Klinikaufenthalte. Für die Kinder unserer Zielgruppe wurde eine Empfehlung für eine andere Form der Unterbringung als die klassische Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe ausgesprochen. Das aufzunehmende Kind benötigt sehr viel Aufmerksamkeit, Zuwendung, Aufsicht und Steuerung sowie (vorerst) ständige Begleitung.
Unter anderem können folgende Diagnosen vorliegen:
-
Traumatisierung,
-
Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung,
-
Anpassungsstörungen,
-
Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung,
-
Störungen und Rückstände in der kindlichen Entwicklung,
-
assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände, durch:
-
Mangel an Wärme in der Eltern-Kind-Beziehung
-
Disharmonie in der Familie zwischen den Erwachsenen
-
feindliche Ablehnung oder Sündenbockzuweisung gegenüber dem Kind
-
Zustand nach körperlicher Kindesmisshandlung
-
inadäquate oder verzerrte intrafamiliäre Kommunikation
-
Erziehung in einer Institution
-
Ereignisse, die zur Herabsetzung der Selbstachtung führen
-
unmittelbare, beängstigende Ereignisse
-
Unser pädagogisches Konzept – Beziehung, Halt und Entwicklung
Der Hilfebedarf liegt aufgrund tiefgreifender Erfahrungen des Kindes und daraus entstandenen Störungsbildern im Vergleich zu Hilfebedürftigen gleichen Alters weit über dem Durchschnitt. Dieser Bedarf macht eine intensive pädagogische sowie therapeutische Betreuung unter Berücksichtigung psychologischer Aspekte notwendig. In unserer Arbeit bedienen wir uns verschiedenster Methoden, die alle das Ziel haben, dem Kind Handlungssicherheit und Orientierung zu geben.
Unsere Methoden im Detail
Ein geregelter Tagesablauf mit festen Zeiten ist ein wichtiger Rahmen unserer Arbeit. Dieser strukturierte Alltag gibt Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Gleichzeitig integrieren wir auch Phasen zur freien Gestaltung, denn es ist wichtig, dass das Kind lernt, sich auch selbst beschäftigen zu können. Die Begleitung und liebevolle Führung des jungen Menschen stehen im Zentrum unserer Arbeit. Dabei sind eine hohe Empathie, Klarheit, Handlungssicherheit und Eigenstruktur der BetreuerInnen unerlässlich. Die Fachkräfte müssen in der Lage sein, sich in die Lebenswelt des Kindes hineinzuversetzen, aber gleichzeitig klare Grenzen ziehen.
Wir begegnen dem jungen Menschen mit sehr viel Geduld, Konzentration und Ausdauer. Eine liebevolle und wertfreie Begleitung in allen Situationen ist für uns selbstverständlich. Respekt und Wertschätzung sind dafür absolute Grundlage. Die situative und tägliche Reflexion von Ereignissen mit dem Kind sowie im Kollegenteam ist ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.
Unser Handeln ist von Sinnhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit geprägt. Wir erklären dem Kind unsere Handlungen und Entscheidungen, um Transparenz zu schaffen und sein Verständnis zu fördern. Dabei verfolgen wir einen situativen Ansatz, der sich an den individuellen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Erfahrungen des Kindes orientiert. Es ist uns ein Anliegen, verborgene, unentdeckte, unterbewusste, unterbewertete, verhinderte, unterschätzte und nicht genutzte Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern. Lösungsorientiertes Arbeiten ist ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Methoden.
Unser Betreuungskonzept
Unsere Fachkräfte arbeiten nicht in einem klassischen Schichtsystem. Dadurch wird eine hohe Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit gewährleistet. Die innewohnende Erzieherin erfährt durch ihre Kollegen für die Schulbegleitung Unterstützung. Ferner werden ihr regelmäßig Zeiten der Regeneration ermöglicht, um dauerhaft den Belastungen des Alltags gerecht werden zu können.
Unsere Ziele – Perspektiven schaffen, Zukunft gestalten
Unser oberstes Ziel ist es, jungen Menschen in schwierigen Lebensphasen einen sicheren und stabilen Ort zu bieten, an dem sie zur Ruhe kommen, Vertrauen fassen und an ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten können. Wir möchten dem bei uns lebenden Kind neue Perspektiven eröffnen und es auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten. Je nach individueller Situation streben wir eine Rückführung in das familiäre Umfeld oder die Vorbereitung auf ein eigenständiges Wohnen an.

Unser Team
Unser interdisziplinäres Team setzt sich aus erfahrenen Fachkräften zusammen, die über unterschiedliche Qualifikationen und Kompetenzen verfügen. Wir arbeiten eng zusammen und tauschen uns regelmäßig aus, um die bestmögliche Betreuung für den jungen Menschen zu gewährleisten.
Unser Haus
Lage und Umgebung
Unsere Einrichtung befindet sich in Jembke, einer Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen. Die ländliche Lage ermöglicht einen engen Bezug zur Natur. Grünflächen und die umliegende Landschaft laden zu Spaziergängen, Ausflügen und sportlichen Aktivitäten im Freien ein. In der näheren Umgebung gibt es verschiedene Freizeitmöglichkeiten, u. a. Sportvereine, Jugendzentren und kulturelle Angebote. Trotz der ruhigen Lage ist Jembke gut an das regionale Verkehrsnetz angebunden. So sind umliegende Städte wie Wolfsburg oder Braunschweig leicht zu erreichen.

Kontakt
Sozialunternehmen Förster GmbH
Erziehungsfachstelle Jembke
Erlenring 17 · 38477 Jembke
Sie interessieren sich für unser Angebot oder möchten einen Platz anfragen? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Ihre Ansprechperson:
Andrea Gellert · Einrichtungsleitung
Telefon: 0159 01864266
E-Mail allgemein: a.gellert@sozialunternehmen-foerster.de
E-Mail Fallanfragen: fallanfragen@sozialunternehmen-foerster.de
FAQ – Das Wichtigste in Kürze
Was ist eine Erziehungsfachstelle?
Die Erziehungsfachstelle ist eine Form der stationären Jugendhilfe, die sich durch eine besonders intensive und individuelle Betreuung eines jungen Menschen auszeichnet. Im 1:1-Setting mit kontinuierlicher Betreuung erfährt das Kind Stabilität, Sicherheit und Orientierung. Letztlich soll eine Rückkehr in die Familie oder der Übergang in die Selbstständigkeit ermöglicht werden.
Für welche Kinder ist die Maßnahme geeignet?
Unsere Erziehungsfachstelle in Jembke ist auf junge Menschen ausgerichtet, die einen erhöhten Bedarf an individueller Betreuung und Begleitung haben. Sie ist besonders dann angezeigt, wenn andere Jugendhilfeformen nicht ausreichend unterstützen können und eine intensive, kontinuierliche Begleitung benötigt wird.
Wie ist die Betreuung organisiert?
Die Betreuung in unserer Einrichtung ist durch Kontinuität geprägt. Die innewohnende Erzieherin gewährleistet eine hohe Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit. Regelmäßige Teambesprechungen, mit der Schulbegleitung und der Entlastungen Fachkraft, sichern einen strukturierten Informationsaustausch, eine einheitliche pädagogische Linie und eine intensive 1:1-Betreuung.
Wie sieht der Alltag in der Intensiven Sozialpädagogischen Einzelbetreuung aus?
Der Alltag in unserer Einrichtung ist individuell auf die Bedürfnisse und Ziele des jungen Menschen abgestimmt. Er bietet einen strukturierten Rahmen, der Orientierung und Sicherheit gibt, lässt aber gleichzeitig Raum für die Entwicklung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Die Einbeziehung in alltägliche Aufgaben und eine vielfältige Freizeitgestaltung sind feste Bestandteile.