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Kinderwohngruppe und Inobhut-nahmestelle  
»KiWo«

Schutz, Stabilität und Perspektive für Kinder

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Stationäre Betreuung 
für Kinder

In unserer Wohngruppe finden Kinder ein Zuhause auf Zeit, die aus unterschiedlichen Gründen derzeit nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiten wir eine Perspektive, in der die Kinder gut aufwachsen können. Was uns dabei besonders wichtig ist: Eltern bleiben Eltern, weshalb wir sie sowohl im Rahmen der Inobhutnahme als auch innerhalb der Rückführung so intensiv wie möglich miteinbeziehen.

Für wen ist dieses Angebot gedacht?

Die Kinderwohngruppe „KiWo“ bietet insgesamt 7 Plätze für Kinder im Alter von 0-10 Jahren. Vier dieser Plätze sind für eine längerfristige stationäre Unterbringung (§§ 27 i. V. m. 34, 35a SGB VIII) mit dem Schwerpunkt „Rückführung in den elterlichen Haushalt“ vorgehalten. Die übrigen drei Plätze stehen für kurzfristige Inobhutnahmen (§ 42 SGB VIII) in Krisensituationen zur Verfügung, bis die weitere Perspektive der betroffenen Kinder geklärt ist (Clearing).

Unser pädagogisches Konzept – Hand in Hand für das Kind

Unter unserem Motto „Hand in Hand für das Kind“ verstehen wir eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit allen Beteiligten. Das heißt, wir betreuen nicht nur die Kinder, die in unserer Wohngruppe leben, sondern begleiten und unterstützen ebenso die Herkunftsfamilie, um gemeinsam einen Weg aus der aktuellen Lebenssituation heraus zu finden. Wir belassen Eltern bewusst in ihrer Rolle als Elternteil und ermöglichen – nach Absprache und unter Wahrung des Kindeswohls – regelmäßige Umgänge zwischen Eltern und ihren Kindern. Unsere Grundhaltung ist dabei geprägt von Wertschätzung gegenüber den Kindern und ihrer Familie. Wir respektieren die unterschiedlichen Lebenswelten, Lebensentwürfe und die individuellen Familiengeschichten. 
Im Sinne des Kindeswohls arbeiten wir gezielt parteiisch für das Kind. Das bedeutet für uns, konsequent die Perspektive des Kindes einzunehmen, seine Bedarfe und Bedürfnisse zu erfassen und diese aktiv zu vertreten – insbesondere dann, wenn das Kind selbst noch nicht in der Lage ist, für sich zu sprechen.
Unsere Arbeit ist von Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit geprägt. Deshalb gehen wir davon aus, dass sowohl im Rahmen der Inobhutnahme als auch in der stationären Unterbringung eine intensive Elternarbeit eine grundlegende Bedingung für die Erreichung der jeweiligen Ziele ist. Denn nur, wenn wir alle Beteiligten einbeziehen, ist eine nachhaltige Veränderung zu einem funktionierenden Familiensystem möglich.

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Alltag in der Wohngruppe 

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In unserer Kinderwohngruppe legen wir großen Wert auf Gemeinschaft. Daher unterscheiden wir im Gruppenalltag auch nicht zwischen den Kindern aus der Inobhutnahme und den Kindern aus der Rückführungshilfe. Alle gemeinsam beginnen jeden Morgen mit einem Aufwachritual und anschließendem Frühstück. Die Kinder werden durch die Eltern oder uns in die Kita oder Schule gebracht und am Nachmittag wieder abgeholt. Den Nachmittag verbringen wir gemeinsam mit den Kindern und Eltern mit Spielangeboten in der Wohngruppe, in der Natur oder auf Spielplätzen. Der Tag wird abgeschlossen mit dem Abendessen und individuellen Schlafritualen und Bettgehzeiten. Am Wochenende verbringen wir die Zeit mit vielen unterschiedlichen gemeinsamen Aktivitäten. Die Eltern werden bei uns intensiv in den Gruppenalltag mit eingebunden, wobei sie durch unser Team begleitet, angeleitet und unterstützt werden.
Unsere methodische Arbeit orientiert sich an der Vielfalt der Familien, mit denen wir zusammenarbeiten. Für jedes Kind und seine Eltern wählen wir diejenigen Methoden aus, die passgenau auf ihre individuellen Bedarfe abgestimmt sind und sich zur Erreichung der jeweiligen Ziele eignen. Dabei arbeiten wir in unterschiedlichen Settings – ob im Einzelkontakt mit dem Kind oder den Eltern, im familiären Kontext, in Gruppen oder im Mehrfamiliensetting – und entwickeln unseren methodischen Werkzeugkoffer kontinuierlich weiter.
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Unsere Ziele – Übergangs-betreuung für Kinder

Stationäre Unterbringung

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Die Kinderwohngruppe verfolgt das zentrale Ziel, Kinder zu stabilisieren und sie gemeinsam mit ihren Familien auf eine mögliche Rückkehr in den elterlichen Haushalt vorzubereiten. Durch intensive Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem werden dessen Kompetenzen gestärkt und Umfeldbedingungen hergestellt, die ein erneutes Zusammenleben ermöglichen. Die Dauer der Unterbringung wird je nach Einzelfall auf einen realistisch angepassten Zeitraum festgelegt. Im Alltag erleben die Kinder eine strukturierte, kindgerechte Umgebung. Während ihres Aufenthalts erfahren sie einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und ihre Situation verarbeiten können. Neben der Deckung grundlegender materieller Bedürfnisse – wie Unterkunft, Verpflegung und Kleidung – stehen vor allem die emotionale Entlastung und die Stärkung der Kinder und ihrer Eltern im Fokus. Wir ermitteln individuelle und familiäre Ressourcen sowie vorhandene Defizite, um gezielte Unterstützung anbieten zu können. Gleichzeitig werden die elterlichen Kompetenzen gestärkt. Dazu gehört die Verbesserung der Rahmenbedingungen im sozialen Umfeld ebenso wie die Entwicklung einer tragfähigen Eltern-Kind-Beziehung.

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Inobhutnahme

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Die Inobhutnahme dient dem unmittelbaren Schutz des Kindes – etwa bei Gefährdungslagen, akuten Versorgungsausfällen oder anderen Krisensituationen im familiären Umfeld. Ziel ist es, Kindern einen sicheren Ort zu geben, an dem sie durch fachliche Begleitung die Krise verarbeiten können und Entlastung erfahren. Ebenfalls erarbeiten wir die Ressourcen und Herausforderungen des Herkunftssystems und erschließen gemeinsam mit allen Beteiligten eine Perspektive, die dem Wohl des Kindes langfristig dient. Im Zentrum steht die Aufgabe, dem Kind schnellstmöglich einen sicheren, stabilen und kindgerechten Lebensort zu bieten. Neben der materiellen Grundversorgung stellen wir emotionale Sicherheit, Beziehungsangebote und individuelle Förderung sicher. Ziel ist es, das Kind psychisch zu entlasten und erste Schritte zur Verarbeitung der Krise zu ermöglichen. Ein kindgerechter Alltag schafft Orientierung und Stabilität. Gleichzeitig wird – sofern keine gravierenden Gründe dagegensprechen – die Beziehung zur Herkunftsfamilie erhalten. Eltern werden bereits während der Inobhutnahme aktiv einbezogen, ihre Kompetenzen gestärkt und gemeinsame Umgangsformen erarbeitet.

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Nachsorge nach Rückführung

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Sobald es zu einer Rückkehr in den elterlichen Haushalt kommt, erarbeiten wir fachlich begründete Empfehlung für eine mögliche ambulante Betreuung. Diese Einschätzung geben wir an das zuständige Jugendamt weiter. Bei ausreichend Kapazitäten kann die ambulante Versorgung von den aufsuchenden Angeboten des Sozialunternehmen Förster übernommen werden.

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Unser Team

In unserem Haus ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Fachkräfte gesichert. Wir sind ein Team aus SozialpädagogInnen (Soziale Arbeit und Erziehungswissenschaft) sowie ErzieherInnen, unterstützt durch eine Hauswirtschaftskraft. Wir setzen bewusst auf einen multiprofessionellen Ansatz, um einen möglichst umfangreichen, vielseitigen Blick auf das Kind und sein Herkunftssystem zu erhalten. Unsere Arbeit ist geprägt von Anerkennung unterschiedlicher Lebenswelten und Lebensentwürfe. Wir unterstützen Kinder und Eltern aktiv in der Entwicklung ihrer eigenen Identität, frei von heteronormativen Rollenvorstellungen. Dafür sind wir bei der Zusammensetzung des Teams nicht nur darauf bedacht, unterschiedliche pädagogische Professionen zu vertreten, sondern auch Menschen mit unterschiedlichen Herkunftsgeschichten, Alter, Gender und Lebensentwürfen. Denn Vielfalt stärkt.

Unser Haus

Lage und Umgebung

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Unsere Kinderwohngruppe liegt zentral in Jena. In unserer Umgebung nutzen wir gerne den Paradiespark, der sich direkt in unserer Nähe befindet – entweder einfach zum Spielen oder um eine der regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen zu besuchen. Außerhalb der Stadt liegen viele Waldgebiete, die wir ebenfalls regelmäßig für Ausflüge nutzen. Gerne besuchen wir auch Museen, Tierparks oder Schwimmbäder.

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Räumlichkeiten und Ausstattung

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Unsere gemütlich und kindgerecht eingerichtete Wohngruppe bietet fünf Einzel- und ein Doppelzimmer für die bei uns lebenden Kinder. In unserem Wohnzimmer können die Kinder gemeinsam Zeit verbringen und spielen. Gegessen wird am großen Esstisch in unserer Küche. Die Kinder teilen sich außerdem zwei Bäder. Da wir viel draußen unterwegs sind, haben wir uns zusätzlich eine Garage angemietet, in der wir Fahrräder, Roller, Outdoor-Spielsachen und mehr lagern.

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Kontakt

KJH Kinder- und Jugendhäuser GmbH

Kinderwohngruppe und Inobhutnahmestelle "KiWo"

Kahlaische Straße 2 · 07745 Jena


Sie interessieren sich für unser Angebot oder möchten einen Platz anfragen? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.


Ihre Ansprechperson:
Herr Maximilian Pfitsch · Einrichtungsleitung
Telefon: 03641 2718302​

E-Mail allgemein: m.pfitsch@sozialunternehmen-foerster.de

E-Mail Fallanfragen: kiwo@sozialunternehmen-foerster.de
 

FAQ – Das Wichtigste in Kürze 

Was ist die Kinderwohngruppe und Inobhutnahmestelle KiWo?

Die Kinderwohngruppe und Inobhutnahmestelle KiWo ist eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren. Sie verbindet zwei Angebote unter einem Dach: die kurzfristige Inobhutnahme gemäß § 42 SGB VIII bei akuter Kindeswohlgefährdung sowie die stationäre Betreuung nach § 34 und § 35a SGB VIII mit dem Ziel der Stabilisierung und Rückführung in die Herkunftsfamilie. Kinder, die vorübergehend nicht in ihrer Familie leben können – etwa aufgrund von Vernachlässigung, Überforderung der Eltern oder plötzlichen Ausfällen in der Versorgung –, finden hier ein sicheres Umfeld, verlässliche Bezugspersonen und pädagogische Unterstützung.

Wie läuft die Aufnahme in einer Inobhutnahmestelle ab?

Die Aufnahme in eine Inobhutnahmestelle erfolgt in der Regel durch das zuständige Jugendamt, das als zentrale Stelle für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zuständig ist. Wenn dem Jugendamt Hinweise auf eine akute Gefährdung des Kindeswohls vorliegen, kann es sofort eine Inobhutnahme veranlassen. In besonders dringenden Fällen, etwa bei Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung, kann auch die Polizei eingreifen. Diese bringt das Kind dann entweder direkt in eine geeignete Einrichtung oder verständigt das Jugendamt, das die Unterbringung in einer Inobhutnahmestelle organisiert. Nach Klärung der Aufnahmemöglichkeiten wird das Kind meist noch am selben Tag aufgenommen. 

Welche Betreuung erhalten die Kinder?

Kinder in der KiWo werden rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr von einem multiprofessionellen Team betreut. Die Kinder erleben einen verlässlichen Tagesablauf mit festen, familienähnlichen Ritualen, individueller Zuwendung, Förderangeboten und emotionaler Stabilisierung. Ziel ist es, ihnen nach oft belastenden Erfahrungen wieder Vertrauen in sich und ihre Umwelt zu ermöglichen. Darüber hinaus findet in der Einrichtung kontinuierlich systemische Elternarbeit statt.

Wie lange bleiben Kinder in der Einrichtung?

Die Dauer des Aufenthalts in der Kinderwohngruppe und Inobhutnahmestelle ist individuell unterschiedlich. Inobhutnahmen sind per Gesetz als vorübergehende Maßnahme konzipiert. Der Aufenthalt dauert so lange, wie eine akute Gefährdung vorliegt oder bis eine neue Perspektive für das Kind gefunden ist. Im stationären Bereich können Kinder auch über längere Zeiträume hinweg betreut werden, je nach Entwicklung, Bedarf und Perspektivplanung. Meist erstreckt sich die Aufenthaltsdauer in diesem Fall auf 2-3 Jahre.

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